Wissenswertes über Taubenabwehr und Taubenkot
Die Taubenabwehr ist sowohl ein kompliziertes als auch ein sehr breit gefächertes Fachgebiet, das der Schädlingsbekämpfung zuzuordnen ist.
- Lebensdauer: Die uns geläufige Stadttauben werden bis zu 12 Jahre alt und stammen von den Felsentauben ab. Stadttauben sind Höhlenbrüter, die ihre Nester in der Nähe von Futter-Quellen bauen.
- Platzbedarf: Insgesamt sind diese Tiere sehr genügsam und benötigen für den Bau ihrer Nester lediglich eine wettergeschützte, kleine Nische. Der Platzbedarf beträgt lediglich rund 15 x 15 cm.
- Präferierte Orte: Parkhäuser, Tiefgaragen, Balkone, Photovoltaikanlagen, Solarmodule, Eisenträger, Kabelschächte, Klima- und Lüftungsanlagen und sonstige Aggregate mit passenden Eigenschaften.
- Viele „Bauelemente“ in Städten vorzufinden: Zum Nestbau sammeln die Tiere, wenn möglich, kleine Stöckchen oder Zweige – und gerne auch sonstige „Bauelemente“ wie beispielsweise Kaffee-Rührstäbchen oder Kabelreste. Für den Neubau kann aber auch getrockneter Taubenkot zum Einsatz kommen.
- Je mehr Nahrung, desto mehr Populationen: Die Populationen vergrößern sich mit dem zur Verfügung stehenden Angebot an Nahrung.
- Stadtrand-Gebiete bevorzugt: Da sich die Tiere in den letzten Jahrzehnten den Menschen gut angepasst haben, sind viele Populationen in den Randgebieten der Städte vorzufinden. Fabriken, Gewerbegebiete und Photovoltaikanlagen werden hier bevorzugt.
- Fortpflanzung: Tauben brüten ganzjährig rund 6- bis 8-mal im Jahr im Schnitt 2 Jungtiere aus, diese sind schon nach 8 Wochen flügge und wieder fruchtbar. So können aus einem Taubenpaar nach 12 Monaten bis zu 20 bis 30 neue Tauben fortpflanzen.
Privat-Personen ist es untersagt, Tauben zu töten
Tauben nicht immer Schädlinge
Als Schädlinge gelten die Vögel nicht in allen Fällen. Außerdem ist es Privat-Personen untersagt, Tauben zu töten. Zusätzlich wird durch gesetzliche Vorgaben die Taubenvergrämung erschwert und konzentriert sich eher auf die Prävention. Dementsprechend wird es bei einer aktiven Bekämpfung kompliziert, da dies folgende Dinge erfordert:
- Fachwissen über das Verhalten der Tiere
- Kompetenz hinsichtlich der Taubenabwehrsysteme sowie
- Expertise bei der tierschutzkonformen Montage
Sehr viele Taubenabwehrsysteme, welche über diverse Internet-Plattformen angeboten werden, funktionieren in den wenigsten Fällen, oder sind nur temporär wirksam. Darunter fallen beispielsweise Plastikraben, Ultraschallgeräte, CDs, Flatterbänder, Tierlaute, Windspiele, Laserpointer.
Kaum wirksam: Plastikraben, Ultraschallgeräte, CDs, Flatterbänder, Tierlaute, Windspiele, Laserpointer
Es werde aber auch Taubenabwehrsysteme angeboten, welche die Tiere verletzen können. Diese Systeme sind gemäß dem Tierschutzgesetz verboten. Hierzu zählen beispielsweise Klebepasten sowie bestimmte Arten von Spikes.
Taubenkot als Überträger von Krankheiten
Aufgewirbelter getrockneter Taubenkot kann Überträger von Krankheiten auf Menschen und andere Haustier oder andere Tierarten sein. Die Berufsgenossenschaft TBG hat im Sonderdruck, Abrufnummer 779 Gesundheitsgefährdung zum Taubenkot folgendes notiert:
„Mit dem Kot scheiden Tauben immer Mikroorganismen (Bakterien, Hefen und Pilze) sowie Viren aus. Sezierte Tiere, die äußerlich keine Krankheitssymptome zeigen, können auch potenziell humaninfektiöse Organismen abgeben (Kapperud und Rosef, 1983). Durch das Einatmen kontaminierter Staubpartikel können diese Mikroorganismen und Viren in den menschlichen Körper gelangen und gegebenenfalls zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.“
„Taubenzecken sind Gesundheitsschädlinge“
Ein weiterer Überträger, der sich im Taubenkot aufhält, ist die Taubenzecke. Der Deutscher Schädlingsbekämpfungs-Verband (DSV) schreibt „Taubenzecken sind Gesundheitsschädlinge“. Ihr Stich kann beim Menschen schwere Allergien hervorrufen. Zunächst bilden sich lediglich juckende Pusteln – etwa vergleichbar mit einem Mückenstich. Wird man häufiger gestochen können allergische Reaktionen der Haut oder asthmatische Beschwerden hinzukommen. Im schlimmsten Fall droht ein lebensgefährlicher Schockzustand, bei dem die Betroffenen das Bewusstsein verlieren können. Fast die Hälfte aller Menschen, die von Taubenzecken gebissen werden, entwickelt daraufhin eine Allergie.“
Handschuhe, Mund- und Nasenschutz sind bei Entsorgung ratsam
Wir raten Ihnen beim Entfernen von Taubenkot darauf zu achten, dass sie Handschuhe und einen Mund-und Nasenschutz tragen und bei der Entfernung von Kot diesen vor der Beseitigung befeuchten, damit kein Staub aufgewirbelt wird. Die Entsorgung erfolgt in einer verschlossenen Plastiktüte. Die Reinigungsgeräte müssen anschließend gründlich gesäubert werden und am besten nicht in der Wohnung aufbewahrt werden.
Für weitere Fragen oder Beratungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.